Wohin mit den alten Semmeln oder Brezen? Etwas Spinat im Kühlfach und Eier zu Hause? Wunderbar, dann gibt es am besten Spinatknödel. In den Semmelknödeln ist das Gemüse übrigens gut versteckt. Und mit viel Butter leicht angeröstet und Käse drüber sind diese Knödel ein echter Geheimtipp!
Herbstzeit ist Fingernudelzeit, da waren wir uns schon als Kinder einig. Die Schupfnudeln gab es dann entweder mit Sauerkraut und Wammerl oder auch nur mit Apfelmus und Puderzucker. Eine oder zwei große Pfannen standen am Herd und darin wurden die vielen gerollten Nudeln mit Butterschmalz köstlich appetitlich goldgelb herausgebraten. Wer sich mit dem Gericht gemütlich sattgegessen hat, der ist höchst zufrieden und fühlt sich beinahe wieder wie bei Muttern oder Oma an den alten Holzküchentisch in die Kindheit zurückversetzt.
Wenn die Holunderbeeren reif sind, dann stimmt das schon ein wenig nachdenklich. Klar, es ist noch Sommer, aber wie schnell ist er wieder vergangen. Eben noch dufteten die süßen, weißen Holunderblüten im Frühjahr und haben die warme Jahreszeit verbindlich eingeläutet. Ein quasi endloser Sommer lag da noch vor uns.
An wunderschönen Sommertagen die Wärme, das Licht und die Lebenslust der Sonne einfangen, wer möchte das nicht gerne? Ich empfehle hierfür einmal Johanniskrautöl selbst herzustellen. Schon alleine der ausgedehnte Kräuterspaziergang mit allen Sinnen ist pure Hingabe an die Natur. Mit den Jahreszeiten gehen, erfühlen und wirklich hautnah ausprobieren, was die Natur uns bedingungslos zur Verfügung stellt. Und gleichzeitig für die dunklere Saison, für sich selbst und seine Familie als Minigeschenke vorsorgen mit diesem wunderbaren Verwöhn-Öl.
Die Blüten des Sonnwendkrauts öffnen sich um den Johannistag, also den 24. Juni herum, daher heißt es auch Johanniskraut. Es wächst und blüht aber von Juni bis in den September hinein. Und: Es gibt weltweit viele verschiedene Arten von Johanniskraut. Am besten vor dem Pflücken die Blüten zwischen den Fingern zerreiben. Verfärbt es sich rotviolett, dann ist es das richtige Kraut. Denn dann hat es in den kleinen schwarzen Pünktchen der Öldrüsen der Blüten das rote Hypericin, dem zentralen Wirkstoff gegen Depressionen.
Es genügt, wenn an einem trockenen Tag ein paar Handvoll Blüten gesammelt werden. Die Kräuter generell nicht an gedüngten oder gespritzten Feldern suchen, sondern lieber einige Kilometer weitab der Zivilisation und dann besser an Waldrändern und in wilden Blumenwiesen.
Angesetzt ist das Öl im Glas dann super schnell. Und schon nach kurzer Wartezeit und ganz einfach hat man das energetisierende Rotöl-Mazerat aus dem magischen Walpurgiskraut gewonnen. Und das hat es in sich: Der in den Öldrüsen der gelben Blüten enthaltene rote Farbstoff birgt nicht nur das Hypericin. Dieser Wirkstoff wirkt nachweislich entspannend und ausgleichend und vertreibt zusammen mit dem etwas lichtempfindlicheren ebenfalls im Rotkraut enthaltenen Hyperforin depressive Stimmungen.
Wer sich damit einölt oder cremt, der verspürt gleich die angenehm wärmende Wirkung des Öls und kann sich an wunderbar zarter Haut freuen. Auch bei Muskelschmerzen kann man das Öl anwenden. Eingecremt in die Sonne gehen sollte man dann nicht, da man seine Haut mit Johanniskrautöl photosensibel macht, das kann also zu Sonnenbrand führen.
Johanniskrautöl
Zubehör
- Ein oder zwei saubere ausgekochte und trockene Schraubgläser
- 1 Sieb
- 1 Trichter
- 1 Gummi
- 1 Küchentuch
Zutaten
- Gut 2 Hände voll frisch geernteten Blüten, Blütenknospen und etwas Blätter sammeln.
Kurz liegen lassen, damit Käferchen und Tierchen etc. noch flüchten können. - 200 – 500 ml Öl (es genügt ganz einfaches und billiges Olivenöl aus dem Supermarkt oder auch Sonnenblumenöl oder feines, hochwertiges Mandel- oder Macadamia-Öl, je nach Geldbeutel und Laune)
Zubereitung
Die Blüten auf den Boden eines Schraubglas schichten. Wer ungeduldig ist, kann die Blüten leicht anquetschen, damit das Öl aus den Blüten schneller austritt. Anderenfalls einfach das Öl über die Blüten schütten. Und dann ans Fensterbrett in die Sonne stellen und einige Wochen abwarten. Die Meinungen, wie stark man das Öl der Sonne aussetzen soll, gehen auseinander, einfach experimentieren. Es ist immer spannend, wann sich das Öl dann mit der Zeit orangerot verfärbt.
Sofern sich etwas Feuchtigkeit am Deckelrand bildet, einfach das Schraubglas öffnen und mit Blatt einer Küchenrolle/Küchentuch bedeckt und Gummiband verschlossen einige Tage stehen lassen. Dann verdunstet der letzte Rest Feuchtigkeit. So verhindert man Schimmelbildung.
Sobald sich das Öl rotorange verfärbt (also meist etwa nach 4 – 6 Wochen) kann man das Öl mit einem feinen Sieb und einem Trichter in kleine Fläschchen abgiessen. Am besten verwendet man braune lichtundurchlässige Fläschchen.
Das Öl hält sich 1 -2 Jahre.
Endlich Geniessen!
Manchmal führen einen ganz verschlungene Pfade zu besonderen Menschen. Die Begegnung kündigt sich aber schon lange vorher an. Und in dem Augenblick, an dem man sich tatsächlich trifft, ist alles nur logisch und selbstverständlich. Dann soll es so sein, nicht wahr? Das ist dann bestimmt Karma.
An warmen Sommertagen einen leichten Salat geniessen. Herrlich erfrischend kann das sein! Dabei ganz gemütlich im Garten an einem schönen Schattenplätzchen sitzen, abkühlen und im besten Fall vielleicht ein gutes Glas Wein oder eine Weinschorle dazu… . Wer sich mal etwas Besonderes gönnen möchte, dem empfehle ich unbedingt diese bunte Salat-Variation mit Erdbeeren, Rucola und Walnussstücken darüber. Dazu serviere ich einen guten Käse, zum Beispiel französischen Brie. Eigentlich ist dieser Salat keine Kunst, denn angemacht wird der Rucola-Erdbeersalat nur mit etwas Olivenöl, Balsamicoessig, Salz und Pfeffer. Voila!

