*Groß war es, das 1. Street Food Festival in Regensburg, Motto: „So isst Bayern und so feiert Bayern“! Strahlende Sonne und angenehme Temperaturen am Freitag Abend waren die ideale Voraussetzung für eine gelungene Premiere. Ein Food Truck neben dem anderen (insgesamt etwa 60 an der Zahl) eiferte mit den liebevoll gestalteten, großformatigen bunten oder auch kleinen und eher nostalgischen Reklameschildern, um die Gunst der Besucher.
DREI TIPS vorab für alle Besucher von Street Food Festivals
1. Informiert Euch vorab über die Stände und Angebote im Netz. Man kann bekanntlich nicht alles haben, sagt der Magen. Und nicht überall, wo lange Schlangen stehen, ist auch qualitativ das Beste geboten.
2. Geht mal andere kulinarische Wege. Street Food kann mehr sein als Burger und HotDogs! Und wenn, dann sollte die Wahl auf das Besondere fallen.
3. Geteilte Freude ist doppelte Freude! Lasst Euch die Portionen durch zwei aufteilen. Manche Trucks bieten auch Probeportionen an.
Nun zu meinem kulinarischen Street Food Festival Rundgang – einmal Schweiz, Bulgarien Indien und Pakistan und zurück, bitte.
„POUSHE – Das Strudelhaus“
„Poushe“ kommt aus dem Bulgarischen und bedeutet (man errät es nie): „Kleines Ferkelchen“ und war der Kosename der Mutter für die Jüngste des Dreimäderlhauses. Das „Nesthäkchen“ ist eigentlich studierte Betriebswirtin und schmeißt heute den Food Truck ganz alleine. Mit Sicherheit macht sie der Gründerin des ersten osteuropäischen Strudelhaus in der Schweiz alle Ehre. Aber sie hat die Routine, denn in Zürich betreibt sie eines der drei Restaurants der Frauenpower-Familie, die sich ganz auf Strudel in süßer und pikanter Variation nebst Buffet mit Salaten und Beilagen konzentrieren.
Das Rezept für den Teig kommt ebenfalls aus Bulgarien und ist noch von der Großmutter. Der Teig ist im Gegensatz zu denen aus Deutschland oder Österreich viel, viel feiner, dünner und knuspriger. Die Zutaten sind aber auch nur Mehl, Wasser, Salz und Zucker. Die dazu gereichte Vanillesoße wird immer frisch zubereitet. Dabei sind die Strudel mit Sonnenblumenöl gemacht und somit auch für Veganer geeignet.
Wie wichtig ist denn für die Schweizer eigentlich „Bio“? Durchgesetzt, so Vanja, hat sich der Trend dort wohl noch nicht so wie in Deutschland und beschränkt sich eher auf eine kleine, abgegrenzte Gruppe. Aber das bewußt regionale Einkaufen, sei sowohl für „Poushe“ und die Schweizer generell gerade sehr wichtig geworden. Welcher Strudel wäre ihr Favorit um die neue Flamme mit dem Nachtisch zu verführen? „Mit dem Gemische Beerenstrudel natürlich“ lacht Vanja und reicht natürlich sofort eine Portion.
Was soll man sagen? Sie hat Recht. Ein oben knusprig-kross, dünn gebackener Teig, mit Puderzucker bestreut. Unten ist der Strudel aber ganz weich und liegt in einem Bett aus Vanillesoße mit einem Herz aus süßen Beeren. Ein wahrer Genuß. Wer die Gelegenheit bekommt, sollte sich diesen nicht entgehen lassen! Am besten gleich in die Schweiz fahren.
„DESI FOOD – Natural Punjabi Flavour“
Ganz klar einer der schönsten Trucks auf dem Festival ist der silbern glänzende, original amerikanische „Airstream Safari“ aus dem Jahre 1966!
Die Betreiberin, Fauzia Candrian, ist selbst geboren und aufgewachsen in Lahore, Pakistan. Sie lädt zu DESI Food ein auf einen kulinarischen Kurztrip nach Indien und Pakistan, in die Region Punjab. DESI ist ein Wort aus dem indischen Subkontintent und bedeutet „aus eigenem Land“. Als Kind hat sie das Kochen von ihrer Großmutter ganz nebenbei mit aufgesogen, Spielen war wichtiger. Aber nun kann sie ja beides Verbinden: Kochen und Food Truck!
Es gibt ausgewählt wenige Speisen zur Auswahl: Pakoras und ein vegetarischer Burger und ein Fleisch-Burger. Dafür sind die Zutaten immer beste Qualität aus lokalen Zutaten mit Gewürzmischungen aus der Region Punjab. Welchen Tip sie Kochmuffel gibt? Kochen ist ganz einfach, wenn man gerne isst! Und man sollte die Rezepte nur als Anhaltspunkt nehmen und nicht als die absolute Wahrheit.
Pakoras, das sind pikante kleine Teigtaschen aus frischem Gemüse (hier der Teig aus Kichererbsen Mehl, Kartoffeln, Zwiebeln, frische Kräutern und Gewürzen) frittiert und angereicht mit einer wunderbar süßen Mangocreme zum Dippen. Während wir uns diese leckere Beilage schmecken lassen, erzählt Fauzia, ehemalige IT-Fachfrau, daß sie nach 25 Jahren beschloss, genug damit! und das hauptberuflich zu tun, was sie vorher bereits leidenschaftlich machte, nämlich Kochen.
Der Vegi-Burger, den sie uns freundlich aufteilt, ist ebenfalls sehr fein im Geschmack. Er besteht aus einer Art Kartoffelpuffer mit Erbsen, grünen Bohnen, Gewürzen und frischen Kräutern und war so vor allem ein Genuß ohne Fleisch!
„OX GRILL“, by Ringlers
Der nächste Halt war dann zufällig beim OX. Ein klassischer Food Truck für Fleischliebhaber, gut um dort für die anwesenden Herren den OX-Burger zu erstehen. Satt wurde man davon, aber es hatte keinen ‚Muß-ich-unbedingt-wieder-haben‘ Effekt erzielt. Warum? Weil die krustige Semmel recht dominiert hat und von der Konsistenz des wohl sehr zarten Fleisches und vielleicht guter Soße recht wenig stehen ließ.
„Fräulein Kimchi“ – „Nipponnoodles“ -und vor allem „Uncle Yo‘s“
Schade, schade aber auch, daß es dann bei Fräulein Kimchi und Nipponnoodles magenmäßg nur noch für die Fotos gereicht hat und die Uncle Yo‘s Frozen Yogurts-Schlange zu lange war, als das hier gewartet hätte werden können. Aber das wird definitiv nachgeholt, insbesondere beim Uncle Yo!
„GREEN ISLAND FOOD“
Und nicht zuletzt hat uns ein Stand noch sehr überrascht. „Green Island Food“ mit dem SuperFood vom Morenga-Baum! Christian, der Betreiber und noch dazu alter Freund, will uns überzeugen, daß diese gemahlenen Blätter und Samen die Lebensgeister wecken, Energie schenken und uns alle einfach glücklicher und schöner machen.
Skeptiker unter uns werden sich an der Stelle völlig zu Unrecht ausklinken. Denn siehe da, lernen wir nicht zufällig am Festival noch den Freund eines Freundes kennen, der selbst Afrikanistik in Kamerun studiert hat, eine kamerunische Ehefrau hat und uns alles völlig unabhängig bestätigt. Wahre Wunder soll das Zeug gar bewirken. Den Morenga-Samen sollte man allerdings erst zu Hause probieren, da dessen Geschmack alles andere erst mal übertrifft an Intensität.
Fazit
Das Fazit unseres Besuchs am 1. Street Food Festival in Regensburg: Wer mit offenen Augen durchgeht und Neues ausprobiert, kann sich über dieses weltoffene Event in Regensburg wirklich nur freuen.
Endlich Geniessen
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