Unverhofft kommt im Leben ja so oft. Gerade als ich kulinarisch wirklich nach gar nichts suche, fällt im übertragenen Sinne eine Jackfrucht auf meinen Esstisch. Eine bestimmt fast einen Meter lange, halb aufgeschnittene riesige, orange-gelbe Frucht mit Kernen so groß wie Walnüssen, liegt auf dem Verkaufstresen eines kleinen Asia-Shops. Eine Seltenheit, denn Jackfrucht ist in unseren Breiten (noch) nicht so oft zu finden.
Jackfrucht, Jakobsfrucht, Chakka
Wow! Auf meine Frage, was das genau sei, kann der Verkäufer zwar nicht direkt auf Deutsch antworten, läuft aber freudig hinter seinen Verkaufstresen und holt hervor einen Plastikaufsteller mit Namen und Preislisten. Er sucht, deutet, und ruft immer wieder: Dschäkfrut, Dschäkfrut. Super, wird mitgenommen!
Wie schmeckt Jackfruit
Die Jackfruit verströmt beim Heimtransport im Auto einen derart appetitlich exotischen Duft, daß sie zu Hause natürlich sofort angeschnitten und probiert werden muß. Bevor mir das nun wer nachmacht, einfach meine Tips unten durchlesen! Ich habe also sofort eine gutes Scheibe gekostet. Die Konsistenz der Jakobsfrucht (so heißt die größte am Baum wachsende Frucht der Welt auch) variiert, je nachdem welchen Teil davon man anschneidet. Sie ist nur teils weich, ähnlich wie eine unreife Mango, meist überraschend fest, faserig und teils sogar zäh. Geschmacklich ist sie schwer einzuordnen. Sie duftet verführerisch exotisch. Die Jackfruit ist sehr süß, der Geschmack ist irgendwo zwischen Banane, Mango und Papaya angesiedelt.
Meine TIPS für den besten Jackfrucht-Genuß
Tip vor dem Anschneiden
Schneide niemals eine Jackfrucht an, ohne vorher die Hände einzuölen. Auch Messer und das Schneidebrett einölen. Die Frucht hat einen derart klebrig-milchigen Saft, daß einem die Finger zusammenkleben. Selbst mit heißem Wasser, Seife und Handbürste geht alles nicht mehr richtig ab.
Tip vor dem Verzehr: Achtung Allergiegefahr!
Probiere nicht zuviel des Exotischen auf einmal. Es droht eine starke allergische Reaktion auf eine Jackfrucht. Sie hat auch meine Kehle eingeschnürt und Stimmbänder erst mal eine Oktave tiefer gelegt. Die Jackfrucht wird also lieber einmal einen Tag in Ruhe gelassen.
Tip für die Zubereitung
Kocht, brät oder grillt man die Jackfrucht mit Barbecuesoße oder mit Curry-Kokosmilch und ist sie sehr bekömmlich und schmeckt wunderbar zart und exotisch. Man kann sie als Fleischersatz, ähnlich Hühnchen, zubereiten. Aktuellster Jackfrucht-Hit im Netz ist ein „Pulled Jackfruit Burger“. Ich habe im folgenden Rezept Jackfruit-Ravioli zubereitet.
Jackfrucht, Jakobsfrucht, Chakka — Wissenswertes über die Jackfrucht
- Sie stammt aus Asien/Vorderindien und mittlerweile wächst sie auch in Südamerika.
- In Malaysia nennt man sie Chakka, von chakra für rund.
Von daher leitet sich der Name Jackfruit und schließlich bei uns Jakobsfrucht ab. - Die Jackfrucht ähnelt wegen der Stachelschale der Stinkefrucht. Beide werden oft verwechselt.
- Die Jackfrucht wächst am Jackfruchtbaum und dort direkt am Stamm.
- Das Jackfruchtbaumholz ist hochwertig, hart und wird auch für Musikinstrumente verwendet.
- Eine Frucht kann 50 kg schwer werden. Sie wächst schnell und die Stachelschale im unreifen Zustand von grüner Farbe, verfärbt sich reif bräunlich.
- Sie muss geerntet werden, da sie sonst reif einfach vom Baum fällt und Personen empfindlich treffen kann.
- Die großen Samen schmecken maronenartig und können geröstet oder gekocht werden und dann pur oder in Salaten verwendet werden.
- Die Jackfrucht ist (bis auf die Allergie-Sache) gesund, reich an Enzymen und Mineralien.
Wer wissen möchte, wie Jackfrucht mit Barbecue-Soße zubereitet werden, dem empfehle ich den folgenden Link zum Jackfrucht-mit Barbecue-Rezept.