Ihr wollt die Holunderblüten auch mal als süßes Dessert ausprobieren? Ausgebackene Holunderblüten oder Hollerkiachl, hochdeutsch Hollerküchel, das sind Holunderblüten einfach herausgebacken in einer Art Pfannenkuchenteig.
Den Teig kann man auf ganz verschiedene Arten zubereiten. Mein Rezept ist nur eine Inspiration für Euch.
Zu lange zögern solltet ihr gerade nicht, die Blütezeit (Mai bis Juli, je nach Wetterlage) ist immer viel zu schnell vorbei! Ich schlage also folgende vor: „Nicht lang schnacken, Kopf in Nacken und Blütendolden vom Baum herunterholen und ab an den Herd!“
Wo gibt es jetzt die Holunderblüten? Bei vielen wächst der Holunder direkt im eigenen Garten, sonst an Wegesrändern und Waldrändern. Ganz weiß leuchten die Blütendolden, die aus hunderten von Miniblüten und einer Menge gelben Blütenstaub bestehen. Mit diesem blumigen Duft lockt und betört der Holunderbaum jeden, der vorbeispaziert.
TIP: Bitte den Holunder nicht verwechseln mit dem falschen kleineren Zwerg-Holunder. Dieser „toxische Attich“ ist giftig und duftet gar nicht. Das merkt man gleich.
Also müsst ihr in der Natur nur aufmerksam mit der Nase und den Augen ermitteln. Der echte, genießbare Holunder, genannt „Schwarzer Holunder“ ist recht einfach zu bestimmen. Ich finde, ein bißchen riechen seine Mini-Blüten nach einer Mischung aus Honig und süßem Wein.
Holunderblüten Sirup, Holunderblüten-Gelee pur und mit Saft und ohne Saft, Holunderblüten-Schnaps, all das habe ich schon ausprobiert. Und jetzt darf es mal ein süsses Hollerkiachl – Dessert sein, das ich für euch ausprobiert habe.
Für alle Kalorienbewussten, es ist klar, bei Ausgebackenem dürft ihr mit Fett nicht zimperlich sein. Und lowcarb ist der Teig auch nicht. Damit unser Kaloriensupergau perfekt ist: Die ausgebackenen Holunderblüten werden wahlweise serviert mit viel Puderzucker und Apfelmus oder Vanilleeis.
Hollerkiachl von Endlich Geniessen...
Drucken oder KopierenZutaten
- 8 kleinere Holunderblütendolden
- 1 Prise Salz
- 1 mittelgroßes Ei
- 100g Mineralwasser
- 100 ml Milch
- 125 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- Abrieb einer halben Zitrone plus ein paar Spritzer Saft
- 2-3 250 g Packungen Palminfett zum Frittieren
- Puderzucker zum Bestreuen
- wahlweise dazu Apfelmus oder Vanilleeis
Zubereitung
- Die Holunderblütendolden kurz im Schatten draußen liegen lassen, damit Käfer flüchten können. Nicht abwaschen, der Blütenstaub soll mitgebacken werden.
- Das Ei trennen. Erst das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und in den Kühlschrank stellen.
- Dann in einer mittelgroßen Schüssel das Eigelb mit etwas Zitronenschalenabrieb, Wasser und Milch und Mehl mixen bis ein glatter, nicht zu fester Teig entsteht. Ein paar Spritzer Zitronensaft von der Zitrone dazgeben. Den Teig kurz (20 Minuten) ruhen lassen. Danach den Eischnee vorsichtig unterheben.
- In einer Pfanne das Fett erhitzen, mit dem Holz-Kochlöffeltest überprüfen, ob die Hitze passt. Und jetzt die Holunderdolden am Stil nehmen und erst in den Teig hineintauchen. Eventuell mit Hilfe einer Gabel die feinen Blüten untertauchen. Die Dolden dann wiederum in das Fett tauchen, loslassen, schwimmen lassen und darin goldbraun ausbacken.
- Die ausgebackenen Holunderblüten dann auf eine Schlüssel mit Küchenkreppapier legen, damit das Fett etwas abtropfen kann.
- Zum Servieren dann die Hollerkiachl auf einen Teller geben und viel Puderzucker drüberstreuen. Sie schmecken pur super aber auch mit Apfelmus oder Vanilleeis ein Gedicht.
Endlich Geniessen…