Schnell ein Apfelkuchenrezept finden. Hier gibts eins für gedeckten Apfelkuchen. Ein einfaches, für Zwischendurch. Ohne viel Schnickschnack. Ich habe mir ein Kochbuch der ganz alten Schule herausgesucht: „Ich helf dir kochen“ – von Hedwig Maria Stuber. Der Titel soll laut Autorin ein Versprechen sein. Aber nicht nur Kochen – es finden sich auch viele Backrezepte darin. Meine Ausgabe hier ist aus dem Jahre 1973 und ein Klassiker der deutschen Kochbuchlandschaft.
Gedeckter Apfelkuchen aus „Ich helf dir kochen“
Ziemlich zerfleddert ist die ’73er Ausgabe schon, etwas fleckig vom Kochen und leicht verstaubt. Zwischendurch ist das Buch in Vergessenheit geraten. Aber es hielt sich über Generationen hinweg wacker im Hause. Das orangefarbene Buch erinnert mich direkt ein bisschen an eine deutsche Ausgabe von Julia Childs „Mastering the Art of French Cooking“. Vielleicht sollte ich mich durch „die Stuberin“ mal durchkochen und einen Bestseller darüber schreiben und dann auch verfilmen lassen? Der Anfang wäre ja mit diesem gedeckten Mürbteig-Apfelkuchen ja gemacht!
Hedwig Maria Stuber ist ein Pseudonym – aber das Buch ein echter Erfolg
Frau „Hedwig Maria Stuber“ gibt es übrigens gar nicht. Der Name ist nur ein Pseudonym, zusammengewürfelt aus den Namen zweier Freundinnen nämlich Maria Huber und Hedwig Maria Stumpf. Die eine davon heiratete ihr Mann unter dessen Bedingung, daß sie das Kochen lernt. Da in der Nachkriegszeit der Hunger bekanntlich groß war und daher der Bedarf an Kochbüchern massiv wuchs und ihr Mann Kontakte zu einem Buchverlag hatte, zählten sie 1 + 1 zusammen und heraus kam nach einiger Vorbereitungszeit wohl schon 1955 die erste Ausgabe von „Ich helf dir kochen“ – ein authentisches und bodenständiges Kochbuch, jedenfalls die alten Ausgaben.
Über 90 Jahre ist eine der Autorinnen mittlerweile und führt nach der Pensionierung der Freundin die Kochbuchreihe immer noch, nun mit ihrer Mitte-60-jährigen Tochter, fort. Die Mutter habe ein wahnsinnig gutes Geschmacksgedächtnis – so vergißt sie zwar gerne mal in welcher Stadt sie war, aber daß die Butter im Hotel dort ranzig war, das vergißt sie nie. Oder auch, daß sie den besten Fisch überhaupt dort serviert bekam. Also ein Hoch auf das Buch und natürlich auf meinen leicht variierten gedeckten Mürbteig-Apfelkuchen.
Gedeckter Apfelkuchen
Zutaten
- 1 Kilo aromatische Äpfel
- 1 Zitrone, bio
- 1 TL gemahlener Zimt (nach Belieben)
- 1-2 EL Sutaninen (nach Belieben)
- 1 P Vanillezucker
- 1-2 EL Zucker
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 1-2 EL Haselnüsse gehackt oder gemahlen
- 300 g Mehl
- knapp 200 g weiche Butter
- 100 g Zucker, etwas mehr schadet nicht
- eine Prise Salz
Zubereitung
Teig
Mehl, Butter, Ei, Zucker und Salz zu einem Teig kneten, zur Kugel formen und ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Fülle
1 Kilo Äpfel schälen und klein würfeln und in große Schüssel geben und mit Zitronensaft beträufeln (1-2 EL).
Zimt und/oder Sultaninen nach Belieben dazugeben.
Zitronenabrieb einer halben Zitrone nach Geschmack und evtl. vorhandener Biozitrone dazu (von Bio steht übrigens noch nichts im Original-Rezept von 1973).
1 Packung Vanillezucker und mind. 1 EL Zucker dazu (je nach Geschmack und Säure der Äpfel).
2/3 des Teigs ausrollen und in eine runde Springform geben, Wand hochziehen.
Teig mit Gabel einstechen und kurz Vorbacken damit der Boden nicht zu feucht wird.
Apfelmasse in die Backform geben
Deckel
Restlichen Teig ausrollen und die Apfelmasse damit bedecken.
Da mir der obere Teig und die Zeit ausging, habe ich 4 gleich große Kugeln gedreht, flach gepresst und dann auf den Kuchen gegeben.
Den oberen Teigdeckel mit einer Gabel kreuzweise einritzen, mit Eigelb bestreichen und mit Haselnüssen bestreuen
im vorgeheizten Backofen ca. 40 Minuten bei 200 – 200 Grad backen.
TIP: Hier geht es zu einem Tiroler Apfelstrudel, der ist eine köstliche echte Südtiroler Strudelspezialität für Apfelkuchenliebhaber.
Endlich Geniessen